Cholesterinspiegel – was ist das?

Der Blutspiegel des Cholesterins wird als Cholesterinspiegel bezeichnet. Die Menge an Gesamtcholesterin und den unterschiedlichen Lipoproteinen HDL, LDL sowie die Triglyceride wird in Milligramm pro Deziliter oder in Millimol pro Liter angegeben. Der Cholesterinspiegel sollte ab dem mittleren Alter regelmäßig bestimmt werden, um unter Bezugnahme anderer Faktoren das Risiko Folgeerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit zu erleiden, einzuschätzen. Dabei zählen nicht nur die Werte an sich, sondern auch ihr Verhältnis zueinander.

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Abhängigkeiten bestimmen den Cholesterinspiegel

Für den Cholesterinspiegel lassen sich nur schwierig allgemeine Richtwerte und Kenngrößen abgeben. Der durchschnittliche Cholesterinspiegel an Gesamtcholesterin sowie HDL und LDL Cholesterin unterscheidet sich innerhalb der gesunden Normalbevölkerung deutlich in Abhängigkeit von der ethnischen Herkunft, vom Alter und auch vom Geschlecht der Probanden. Außerdem besteht eine positive Korrelation zwischen dem Cholesterinspiegel und dem BMI – dem Body Mass Index. Umso höher des Gewicht bezogen auf die Körpergröße, desto höher liegt auch der durchschnittliche Cholesterinspiegel. Ebenfalls einen Einfluss haben auch die körperliche Aktivität sowie mögliche Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise ein Diabetes. Interessant ist dabei auch die Tatsache, dass während der Schwangerschaft der Gesamtcholesterinspiegel verglichen mit dem Normalwert deutlich erhöht ist und eine Unterschreitung von 160mg/dl sogar eine Unterversorgung des Kindes bedeuten kann.

Normalwert für den Gesamtcholesterinspiegel in Deutschland

Der Gesamtcholesterinspiegel weist eine große Altersabhängigkeit auf. Im Durchschnitt nimmt er bei gesunden Erwachsenen im Laufe des Lebens immer mehr zu. Während in der Jugend Frauen eher einen niedrigeren Gesamtcholesterinspiegel aufweisen als Männer, so gleicht sich dieser Unterschied mit zunehmendem Alter aus, so dass ältere Frauen im Durchschnitt einen höheren Cholesterinspiegel haben als ältere Männer. In der Altersgruppe zwischen 35 und 65 Jahren liegt der Durchschnitt in Deutschland bei etwa 236mg/dl, was ungefähr 6,1 mmol/l entspricht. Die Standardabweichung von 46mg/dl zeigt, dass der Wert zwischen den Probanden stark schwankt. Ein Blick auf die Verteilung der Cholesterinwerte zeigt, dass damit etwa zwei Drittel der deutschen Bevölkerung zwischen 35 und 65 Jahren einen Gesamtcholesterinspiegel zwischen 190 und 280 mg/dl aufweisen. Zum Vergleich: in China liegt der Durchschnitt bei nur 94mg/dl.

Normalwerte für die HDL und LDL Cholesterinspiegel

Der LDL Cholesterinspiegel – die Menge an dem oft als „schlechtes Cholesterin“ bezeichneten Cholesterin – unterliegt ähnlichen Abhängigkeiten wie der Gesamtcholesterinspiegel. Im Wesentlichen beeinflussen Alter und Geschlecht die Höhe des Blutwertes. Auffällig ist auch der bei Frauen stärker ausgeprägte altersabhängige Anstieg des LDL Cholesterinspiegels. Im Durchschnitt liegt der Wert für die Altersgruppe zwischen 35 und 65 bei 164mg/dl bei Frauen und bei 168mg/dl bei Männern. Verglichen mit dem Gesamt- und dem LDL Cholesterinspiegel verhält sich der HDL Cholesterinspiegel etwas anders, wobei auch hier eine hohe Abhängigkeit zu Alter und Geschlecht bestehen. Frauen im mittleren Alter weisen einen deutlich höheren HDL-Spiegel auf als Männer im gleichen Alter während der Wert für beide Geschlechter ab ungefähr 55 stark absinkt. Im Durchschnitt liegt der HDL Cholesterinspiegel für die Altersgruppe zwischen 35 und 65 bei 45mg/dl für Frauen und bei 37mg/dl bei Männern.

Cholesterinspiegel als Basis für Maßnahmen

Wie bereits beschrieben sind die durch einen Bluttest ermittelten Cholesterinspiegel nicht nur abhängig von den angewandten Messverfahren sondern vor allem auch von Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Genetik und einer Vielzahl weiterer Faktoren. Dies erschwert die Abschätzung des durch die Cholesterinspiegel entstehenden Risikos für Folgeerkrankungen. Heutzutage gilt vielerorts der Grundsatz, dass 200mg/dl Gesamtcholesterin eine Art „Schallgrenze“ darstellt. Allerdings entspricht das nur der halben Wahrheit. Ein Gesamtcholesterinspiegel über 200mg/dl sollte lediglich als Anlass genommen werden, die anderen Cholesterinwerte zu bestimmen und diese Ergebnisse als Basis der weiteren Maßnahmen zu nehmen. Besonders interessant ist dabei der Quotient zwischen dem LDL- und dem HDL-Spiegel.

Quotienten sind aussagekräftiger – HDL und LDL ins Verhältnis setzen

Er liegt für die Altersgruppe zwischen 35 und 65 Jahren im Durchschnitt bei 3,9 (Standardabweichung: 1,6) für Frauen und bei 4,9 (Standardabweichung: 1,9) für Männer. Wie die hohen Standardabweichungen zeigen, kann der Wert beim einzelnen weit davon entfernt liegen. Der Quotient ist deshalb so wichtig und aussagekräftig, weil ein hoher LDL Cholesterinspiegel durch einen hohen HDL Cholesterinspiegel weitreichend ausgeglichen werden kann und so keine so weitreichenden körperlichen Konsequenzen nach sich zieht. Bei einem hohen Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel sinkt das berechnete Risiko für Folgeerkrankungen auf Basis eines hohen HDL Cholesterinwertes wieder ab.